Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen wieder für gute Stimmung und lächelnde Menschen um uns herum sorgen, sprechen wir häufig von Frühlingsgefühlen. Gute Laune, mehr Lust auf Sex, weniger Zukunftssorgen – liegt es wirklich am Frühling oder treibt uns ein Cocktail aus verschiedenen Hormonen an? Fest steht: Der Winterblues ist erst einmal vorbei.
Was bewirken Hormone im Körper
Sonne tut uns gut. Kaum locken die ersten Sonnenstrahlen uns aus dem Haus, hebt sich unsere Stimmung und wir fühlen uns glücklich – einfach so. Unsere Laune und unsere Gefühle halten wir meist für eine Reaktion auf das Wetter, unser Umfeld oder ein Produkt unserer Lebenserfahrung und Gene. Doch oft sind es biologische Fakten wie Hormone, die im Hintergrund die Fäden ziehen. Hormone sind chemische Botenstoffe, die unabhängig von unserer Kontrolle im Körper produziert und in den Blutkreislauf abgegeben werden. Sie regulieren verschiedene Körperfunktionen wie Stoffwechsel, Wachstum und Fortpflanzung ebenso wie unsere Stimmungen und Gefühle.
Mehr als 100 Hormone sind inzwischen bekannt, darunter das lebenswichtige Insulin, die beliebten Glückshormone Dopamin und Serotonin und die Geschlechtshormone Östrogen, Testosteron und Progesteron. Während der Pubertät wird der Körper mit zahlreichen Hormonen geflutet und reagiert darauf oft mit Hautproblemen. Auch während der Wechseljahre oder im Verlauf des Menstruationszyklus haben Hormone großen Einfluss auf die Laune.
Was passiert bei einem Progesteronmangel?
Besonders Frauen leiden häufiger unter Hormonschwankungen. Ihr Zyklus wird von Östrogenen und Progesteron reguliert, die natürlichen Schwankungen unterliegen und den Verlauf der zyklischen Phasen wie Follikelreifung, Eisprung und Menstruation beeinflussen. Ein Progesteronmangel kann zu unregelmäßigen oder ausbleibenden Perioden führen und sogar eine Schwangerschaft erschweren. Progesteron wird überwiegend in der zweiten Hälfte des Zyklus im Gelbkörper produziert, der als hormonproduzierende Zellanhäufung nach dem Eisprung aus dem Follikel entsteht.
Das Gelbkörperhormon hat wichtige Funktionen bei der Fortpflanzung. Es bewirkt, dass die Gebärmutterschleimhaut sich verdickt und für das Einnisten eines befruchteten Eis vorbereitet wird. Während der Schwangerschaft sorgt das Gelbkörperhormon dafür, dass die Plazenta wächst und hemmt Kontraktionen, um frühzeitige Wehen zu verhindern.
Wie kann ich das Zusammenspiel der Hormone unterstützen?
Unser Körper ist ein fein abgestimmtes Instrument. Doch Stress, Schlafmangel und eine ungesunde Lebensweise können das empfindliche Gleichgewicht des Hormonhaushalts stören. Auch wenn die Hormonproduktion kein Vorgang ist, den wir bewusst kontrollieren können, ist es möglich, Einfluss auf die Balance im Körper und auf unser Wohlbefinden zu nehmen. Durch gesunde Ernährung mit ausreichenden Mikronährstoffen, Bewegung und Stressmanagement lassen sich viele Faktoren positiv beeinflussen, die anderenfalls zu einem Ungleichgewicht im Hormonspiegel führen.
Unsere moderne westliche Lebensweise dagegen bringt mit zu viel Stress, wenig Bewegung oder Schichtarbeit unsere innere Balance häufig durcheinander. Übrigens: Frühlingsgefühle gibt es tatsächlich. Verantwortlich dafür ist das Sonnenlicht. Das kräftige Tageslicht hemmt die Produktion des Schläfrigkeitshormons Melatonin, das vor allem in der dunklen Jahreshälfte gebildet wird und dafür sorgt, dass wir uns im Winter häufig antriebslos und müde fühlen. Bei Sonnenlicht produziert der Körper weniger Melatonin, wir brauchen weniger Schlaf und werden aktiver. Zudem erhöht sich bei einem Spaziergang in der Sonne der Serotoninspiegel und lässt unsere Laune steigen.
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