Oft ist es einfach „Murphys Law“: Einmal eine weiße Hose an und dann kippt das Rotweinglas um, die frisch gekaufte Kerze tropft auf die neue Tischdecke oder Junior bringt vom Spielen unschöne Grasflecken auf dem T-Shirt mit nach Hause. Wenn der Fleckenteufel zugeschlagen hat, greift so manche Hausfrau zur chemischen Keule. Dabei sind auch zahlreiche Hausmittel genauso wirksam gegen Rotwein, Wachs & Co.
Rotweinflecken entfernen
Wenn sich der edle Tropfen statt im Glas auf die geliebten Textilien verteilt, ist vor allem schnelle Reaktion gefragt. So viel Flüssigkeit wie möglich sollte bei einem frischen Fleck mit einem saugfähigen Tuch oder Küchenpapier vorsichtig entfernt werden. Danach hilft meist Seife oder Flüssigwaschmittel als Erstbehandlung. In Milch, Sekt oder Weißwein können Stoffe ebenfalls eingeweicht werden, die von Rotwein besudelt wurden. Der Fleck sollte bei einem anschließenden Waschgang Vergangenheit sein.
Was nicht in die Waschmaschine passt, kann mit Salz bestreut werden. Das saugt den Rotweinstofffarbstoff aus Teppichen, Polstern und schweren Stoffen heraus. Der Fleck wird nach anschließendem Absaugen deutlich heller bis verblichen aussehen. Bei älteren Rotweinflecken hilft Zitronensaft, bevor das Salz verstreut wird. Als Alternative gilt auch das alte Hausmittel „Sonnenlicht“. Das vorbehandelte Wäschestück sollte in der prallen Sonne getrocknet werden – der Fleck bleicht quasi aus. Das ist jedoch nur bei Bekleidungsstücken mit nicht empfindlichen Farben sinnvoll. Manche Hausfrauen schwören darauf, dass Rotwein nach einer Behandlung mit Glasreiniger und anschließendem Ausreiben unter laufendem Wasser verschwindet.
Blutflecken entfernen
Bei frischen Blutflecken machen viele den Fehler, das Auswaschen in warmem Wasser zu probieren. Dadurch gerinnt jedoch das Blut und setzt sich erst recht im Gewebe fest. Kaltes Wasser ist das beste Mittel. Als Hilfe kann Gallseife die Behandlung unterstützen. Nach einiger Einwirkzeit sollte der Stoff mit kaltem Salzwasser ausgespült werden.
Für ältere Blutflecken gilt Salmiakgeist als Zaubermittel. In damit in einem Verhältnis von ein zu zehn verdünntem Wasser eingeweichte Stücke verschwindet der Blutfleck meist beim gewohnten anschließenden Waschgang. Bei nicht waschbaren Textilien sollte der Fleck mit einem nassen Tuch heraus gerieben werden. Auch hier ist kaltes Wasser wichtig. Um das übrig gebliebene Blut aus dem Stoff heraus zu bekommen, kann man eine Paste aus Mehl, Speisestärke und Glyzerin anfertigen und darauf streichen. Ist die Masse ausgetrocknet, sollte sie nur abgebürstet werden.
Harzflecken beseitigen
Gerade der Weihnachtsbaum hinterlässt oft unschöne Harzflecken auf der Bekleidung. Diese lassen sich jedoch einfach abkratzen, wenn das Harz durch kalte Temperaturen brüchig gemacht wurde. Das kann man durch Schockfrosten im Gefrierfach erreichen. Harz löst sich ebenso in Alkohol oder Öl. Ein in Alkohol getränktes Tuch kann genutzt werden, um den Fleck vorsichtig abzutupfen. Bleibt das Harz beim Schmücken an den Händen, sollten sie mit Margarine oder Butter eingerieben werden, bevor sie mit Seife ausgewaschen werden.
Kaugummi lösen
Er ist klebrig und unangenehm. Kaugummi auf Kleidung, Sitzgelegenheiten oder im Teppich kann besonders lästig sein. Dieser lässt sich am einfachsten entfernen, wenn er richtig hart ist. Das kann ebenfalls mit den kalten Temperaturen im Gefrierfach erreicht werden. Danach kann der Kaugummi aus Hosen, Blusen und Pullovern einfach abgekratzt werden.
Auf unhandlichen Textilien ist Vereisungsspray eine Wunderwaffe. Aber auch Kühlakkus aus dem Gefrierfach können helfen. Die unschönen Reste können mit Spiritus herausbekommen werden. Hat sich der Kaugummi in den Haaren verfangen, muss nicht gleich zur Schere gegriffen werden. Hier gilt: Je geschmeidiger der Gummi ist, desto einfacher geht er raus. Mit fettigen Ölen oder Cremen eingerieben kann er mit einem Kamm einfach aus den Haarsträhnen heraus rutschen.
Wachsflecken ausbügeln
Wachs ist nur in Textilien ein Problem, die nicht bei hohen Temperaturen gewaschen werden können. Denn bei über 60 Grad schmilzt es geradezu aus dem Stoff heraus. Bei anderen Textilien kann es ebenfalls mit Kälte ausgetrocknet und dann abgekratzt werden. Ein weiteres Hausmittel gegen Wachsflecken stellen Löschpapier und Bügeleisen dar: Einfach das Papier auf den Fleck legen und mit dem Eisen drüber bügeln. Dadurch verflüssigt sich das Wachs wieder und wird vom Löschpapier aufgesogen. Wer kein Löschpapier zur Hand hat, kann Zeitungspapier verwenden. Verbleibende Farbreste des Wachses können mit Spiritus oder Essig beseitigt werden.
Fettflecken besiegen
Hartnäckige Flecken sind diejenigen, die aus Fetten bestehen. Sie setzen sich sehr schnell vor allem in natürlichen Fasern fest, wie in Seide, Baumwolle oder Leder. Wo es geht, sollte das Fett sofort abgekratzt werden. Dann können die Rückstände mit Mehl oder Salz betreut und damit ausgetrocknet werden. Sanfte Lösungsmethoden sind auch Salmiakgeist und Spiritus. Manche Großmutter weiß aber auch noch vom „echten Kölnischwasser“ zu berichten: Einfach auf den Fleck ein wenig einwirken lassen und dann den Stoff wie gewohnt waschen.
Grasflecken herausbekommen
Gerade Kinder bringen immer wieder Grasflecken mit nach Hause. Hier muss Mama schnell regieren – je frischer der Fleck, desto besser stehen die Chancen, sie bei einem normalen Waschgang ab 40 Grad zu beseitigen. Als Fleckenlöser kann jedoch auch Essig oder Zitronensaft fungieren. Bei empfindlichen Stoffen sollte zu Butter gegriffen werden – den Stoff damit behandeln und 15 Minuten einwirken lassen. Anschließendes Auswaschen in Seifenlauge sollte ihn beseitigen.
Flecken aus Schimmel entfernen
Zu den hartnäckigsten Flecken gehören auch Schimmelflecken (manchmal Stockflecken genannt). Sie sind nicht nur unschön, sondern auch gefährlich für die Gesundheit. Hier hilft direktes Sonnenlicht, ebenso erst Zitronensaft und danach Salz. Auch Essigwasser kann eine Variante sein. Der Stoff sollte nach der Behandlung schnell getrocknet werden, denn Schimmel vermehrt sich bei Feuchtigkeit schnell wieder. Auch eine feuchte Lagerung kann Schimmel in Kleidung begünstigen. Darauf sollte vor allem in Kellerräumen geachtet werden.
Artikelbild: © Syda Productions / Shutterstock
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