Studien zeigen, dass sich Verbraucher vermehrt um die Sicherheit ihrer Daten im Internet fürchten. Als Lösung stellen immer mehr Anbieter sichere Dienstleistungen für sie bereit.
Im Zeitalter der Digitalisierung werden Daten nicht länger ausschließlich über das Internet versendet, sondern auch online aufbewahrt. Viele Menschen, darunter auch Firmen, bewahren wichtige Daten in der Cloud auf, um sie bei Bedarf abrufen zu können. Die Wolke bewahrt Verbraucher auch vor einem Datenverlust. Denn die Anbieter von Cloud-Diensten verteilen jede Datei auf mehreren Servern, um einen Datenverlust auszuschließen.
Standort USA als Nachteil für Cloud-Anbieter
In den letzten Jahren gab es immer wieder Nachrichten über das Thema Privatsphäre im Internet und wie sie von einigen Firmen und Organisationen nicht respektiert wird. Es entsteht Bedenken beim Aufbewahren empfindlicher Daten im Internet. Verbraucher wählen deshalb den Anbieter, wo sie ihre Daten aufbewahren möchten, mit Bedacht aus.
Die Verlierer sind klassische Anbieter von Cloud-Lösungen wie Dropbox und Google Drive, weil sie in den USA beheimatet sind. Europäische Verbraucher wollen, dass ihre Daten in Europa bleiben und von europäischen Gesetzen geschützt werden. Unternehmen wie die Cyando AG, die den seit Jahren beliebten Dienst uploaded.net betreibt, schützt diese Verbraucher, weil sich der Firmenstandort in der Schweiz befindet. Der Schutz der weltweit geschätzten Schweizer Gesetze ist genau das, was der moderne Internetuser heute sucht.
Verbraucher fürchten sich um ihre Privatsphäre
Eine Studie von TNS Infratest im Auftrag von Vodafone Institut für Gesellschaft und Kommunikation gibt einen Einblick in die Einschätzung europäischer User zum Thema Big-Data. Demnach trauen die Deutschen vielen Unternehmen und Organisationen kaum mit ihren Daten. Das Vertrauen ist bei sozialen Netzwerken, Suchmaschinenbetreibern und Onlineshops am geringsten.
Das minimale Vertrauen führt dazu, dass User ihr Onlineverhalten ändern. Jeder Zweite gibt an, persönliche Dinge nicht in Textnachrichten oder E-Mails zu integrieren, aus Angst, Dritte könnten Zugriff darauf haben. Diese Sorge, dass Dritte private Dateien lesen könnten, führt dazu, dass Verbraucher bei der Verwendung von Cloud-Storage vorsichtiger sind.
Hintergrund der Befürchtungen sind unter anderem die Enthüllungen von Edward Snowden. Der ehemalige Angestellte der NSA und Whistleblower gab Journalisten eine unbekannte Anzahl an Dokumenten, die zeigen, wie Regierungen und Behörden Daten im Internet aufzeichnen. Besonders problematisch ist die Lage aus dem Grund, weil keine Daten sicher zu sein scheinen. Die Behörden agieren international und versuchen, Traffic abzugreifen. Der einzige Ausweg für Verbraucher liegt darin, ihre Daten in Ländern zu speichern, die gute Datenschutzrichtlinien besitzen. Eines dieser Länder ist die Schweiz.
Filehoster als Alternative zu Dropbox & Co.
Verschiedene Filehoster wie zum Beispiel das Portal uploaded.net der Cyando AG oder HiDrive der Strato AG werden als eine Dropbox-Alternative beworben. User eines kostenlosen Kontos erhalten zum Beispiel bei uploaded.net zwei Gigabyte Speicher, um Dokumente, Videos, Musik und andere Dateien sicher und verschlüsselt abzuspeichern.
Der Upload von Dateien bei einem Filehoster erfolgt auf mehreren Wegen:
- Datei-Upload: User wählen die gewünschte Datei von ihrem System aus und laden es direkt auf den Server.
- Remote-Upload: Upload von Dateien auf anderen Servern.
- FTP-Upload: Bequemer Upload über das File-Transfer-Protocol (FTP) und einem beliebigen FTP-Programm.
- Import: Bereits auf uploaded.net hochgeladene Dateien können direkt ins Konto importiert werden.
Damit die Daten sicher sind, werden sie verschlüsselt übertragen. Dank einer redundanten Serverarchitektur ist ein Datenverlust praktisch unmöglich. Ein großer Vorteil ist zum Beispiel der Standort in der Schweiz. Kunden aus aller Welt profitieren vom Schweizer Datenschutzgesetz, welches für seine Privatsphäre und Sicherheit bekannt ist[1].
Sicherheitshalber alle Daten verschlüsseln
Im Jahr 2013 schlug die NSA-Geschichte hohe Wellen. Zum damaligen Zeitpunkt verschlüsselten nur sechs Prozent der Deutschen ihre E-Mails. Ein Jahr später stieg der Anteil auf 14 Prozent. Im vergangenen Jahr waren es 15 Prozent, so eine Studie des Digitalverbands Bitkom.
Mit der Verschlüsselung von E-Mails und Dateien können sich die Nutzer gut vor dem Missbrauch ihrer persönlichen Daten schützen. Die Anwendung ist aber häufig noch zu kompliziert.
Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer Bitkom
Der Wille zur Verschlüsselung von Nachrichten und Dateien ist da, jedoch ist sie meist zu kompliziert. Zwei von drei Befragten (64 Prozent) gaben an, sich mit der Verschlüsselung nicht auszukennen. Wenig verwunderlich, denn die Einrichtung von Methoden wie PGP ist für den Otto-Normalverbraucher nicht einfach.
Für Unternehmen und Teams spielt Verschlüsselung ebenfalls eine große Rolle, wie die Bitkom-Studie Cloud-Monitor 2015 (PDF) zeigt. Bei der Nutzung der Cloud gibt es der Studie zufolge bei 60 Prozent der Befragten Sicherheitsbedenken. Gerade in Unternehmen spielt die Verschlüsselung eine große Rolle. Einerseits dürfen sensible Daten nicht an Dritte gelangen. Andererseits wäre eine manuelle Verschlüsselung problematisch für Teams, die an denselben Dokumenten arbeiten.
Sicherheit liegt in der Hand der Anbieter
Die Datensicherheit liegt in der Hand der Anbieter. Private Verbraucher, die ihre Dateien für ihre eigenen Zwecke in die Cloud hochladen, sollten sich über Verschlüsselungsmethoden informieren. Grundsätzlich sollten sich die Anbieter von Cloud-Lösungen darum bemühen, sinnvolle Verschlüsselungsmethoden zu nutzen, die dem User diese Arbeit abnimmt. Auf diese Weise steigen die Sicherheit der Daten und das Vertrauen des Kunden zum Anbieter.
- Siehe Einführung in das Datenschutzgesetz des Bundes (PDF)
Artikelbild: © Melpomene / Shutterstock
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