Das Hemd ist für Männer das bedeutendste Kleidungsstück, wie auch die beliebte Redewendung „Für dich geb ich mein letztes Hemd“ zeigt. Umso wichtiger ist es, dass man bei der Auswahl alles richtig macht. Wir haben heute einige Tipps dabei, die bei keinem Hemdenkauf fehlen sollten.
Die Geschichte des Hemdes
Die Wurzeln des Hemdes reichen weit in die Vergangenheit zurück. Früher standen saubere weiße Hemden für Reichtum, denn sie konnten aufgrund fehlender Reinigungsmöglichkeiten lediglich einmal getragen werden. Bis ins 18. Jahrhundert war es üblich, das Hemd ausschließlich als Unterhemd zu tragen, sodass nur der weiße Kragen sichtbar war.
Die moderne Version des Hemdes, wie wir sie heute kennen, bildete sich erst im 19. Jahrhundert heraus. Während das Hemd bei einigen Herren mittlerweile zum Alltagsdress gehört, benötigen andere es lediglich für besondere Anlässe. In beiden Fällen ist es aber wichtig, dass das Hemd hinsichtlich Farbe, Form und Qualität zum eigenen Typ und zum Rest des Outfits passt.
Tipp 1: Auf eine hohe Qualität und eine gute Verarbeitung achten
[etweet]Gerade bei Hemden sollte viel Wert auf eine ausgezeichnete Verarbeitung und eine gute Qualität gelegt werden.[/etweet] Aber nicht immer ist ein teures Hemd auch ein gutes Hemd! Stattdessen kann man sich an den folgenden Kriterien orientieren:
- Hat das Hemd Kragenstäbchen?
- Verläuft das Muster exakt?
- Wie gut sind die Nähte verarbeitet?
- Aus welchem Material bestehen die Knöpfe?
- Wie sind die Manschetten gestaltet?
Ein Qualitätshemd besitzt meist Kragenstäbchen, denn sie halten den Kragen in seiner optimalen Form. Wichtig ist aber, dass die Krageneinlage weder zu hart noch zu weich ist. Zusätzlich sollte das Hemd einen Sattel im Rückenteil besitzen, weil sich das Hemd dadurch an unterschiedliche Staturen genau anpassen lässt.
Zudem sollte Wert darauf gelegt werden, dass das Muster des Hemdes an verschiedenen Stellen exakt verläuft. Auch dies ist ein wichtiger Aspekt für die Qualität eines Oberhemdes.
Ebenso geben die Nähte Auskunft darüber, ob ein Hemd gut verarbeitet ist. Je höher die Anzahl der Stiche einer Naht sind, desto hochwertiger und langlebiger ist in der Regel auch das Hemd.
Auch das Material der Knöpfe ist ein ausschlaggebendes Merkmal für die Qualität eines Hemdes. Bei vielen preiswerten Hemden werden Kunststoffknöpfe verwendet. Besser sind Perlmuttknöpfe, weil sie sehr hart sind und zudem auch noch für eine elegante Optik sorgen.
Schließlich spielt auch die Gestaltung der Manschetten eine wichtige Rolle dafür, ob das Hemd hochwertig ist oder nicht. Ein kleiner Knopf in der Nähe des Ärmelschlitzes verhindert ein unschönes Auseinanderklaffen. Hochwertige Hemden haben zudem beim Manschettenübergang einige Falten. Sehr elegant und hochwertig wirken Hemden, die Manschettenknöpfe und Doppelmanschetten besitzen.
Tipp 2: Das richtige Material und das passende Muster wählen
Im Idealfall sollte das Hemd aus Vollzwirngewebe bestehen, das aus Baumwollgarnen gefertigt ist. Dieses Material überzeugt in allen Belangen:
- Hoher Tragekomfort
- Edle Optik
- Lange Haltbarkeit
Bei vielen Hemden kommen stattdessen Kompaktgarne zum Einsatz, welche zwar ebenfalls eine ansprechende Optik bieten, aber meist nicht in puncto Haltbarkeit überzeugen können. Generell ist Baumwolle in Form von Twill oder Popeline zwar das wichtigste Grundmaterial für Hemden, es gibt aber auch einige weitere gefragte Materialien:
- Baumwolle-Leine-Mischungen
- Baumwolle-Seide-Mischungen
- Reine Seide
Das Angebot an Mustern für Hemden ist nahezu überwältigend groß. Wenn man sich nach einigen Regeln richtet, fällt die Auswahl jedoch leichter. So sollte der Herr bei formellen Anlässen zu einfarbigen weißen oder blauen Hemden greifen, während das gestreifte Hemd perfekt für das Business ist. Alle anderen Muster wie etwa Karos wirken dagegen recht casual und sportlich.
Tipp 3: Der Schnitt sollte zur eigenen Figur und zum Anlass passen
Klassische Hemden sind meist in zwei verschiedenen Schnitten erhältlich:
- Gerade
- Tailliert
Schmale und taillierte Modelle bieten sich dabei eher für schlanke Herren an. Am Schnitt des Hemdes ist auch erkennbar, für welchen Anlass die Hemden geeignet sind. So haben elegante Hemden beispielsweise keine Brusttasche, sondern besitzen nur eine glatte Knopfleiste. Freizeit- und Businesshemden verfügen oft über eine gesteppte Knopfleiste. Verdeckte Leisten sind häufig bei Smoking- und Cut-Hemden zu finden.
An heißen Tagen hilft ein Unterhemd gegen unschöne Schwitzflecken unter den Achseln. Kurzarmhemden sind maximal als lockere Bürokleidung oder für die Freizeit erlaubt, passen aber nicht zu gehobenen Anlässen.
Tipp 4: Die optimale Kragenform finden
Ein wichtiges Stilmerkmal von Hemden ist die Kragenform. Sie entscheidet mit, zu welchem Anzug das Hemd passt:
- Der Kentkragen ist der Klassiker für den Business-Auftritt
- Der Haifisch- oder Spreizkragen passt gut zu Sakkos mit tiefen Ausschnitten und zu breiten Krawatten
- Sogenannte Button-down-Kragen sollten nicht mit Krawatte getragen werden, da sie eher casual wirken
Darüber hinaus gibt es noch spezielle Kragen, wie zum Beispiel den Stehkragen. Er passt zu Trachtenanzügen, hochgeschlossenen und im Mao-Stil gehaltenen Anzügen sowie in der Freizeit zu Baumwollhosen oder Jeans. Hat der Stehkragen jedoch kleine umgelegte Ecken, dann darf das Hemd nur zum Smoking oder Frack getragen werden.
Tipp 5: Mit stilvollen Manschettenknöpfen den Gesamteindruck heben
Grundsätzlich wird zwischen der einfachen und der doppelten Manschette unterschieden. Obendrein gibt es aber noch unzählige weitere Varianten und Kombinationen, wie zum Beispiel:
- Neapolitaner-Manschette
- Pariser-Manschette
Im Endeffekt entscheidet der persönliche Geschmack, welche Manschette gewählt wird. Allerdings gilt auch hier: Je stilvoller die Manschettenknöpfe, desto höher der Gesamteindruck des Hemdes. Daher ist eine Doppelmanschette unter dem Smoking unverzichtbar. Zum Frack wäre eine solche Manschette jedoch zu sperrig, weshalb man hier eine einfache Manschette mit zwei Knöpfen trägt.
Abschließende Tipps und Tricks für den Hemdenkauf
Mit den bereits genannten Tipps ist man für den Hemdenkauf bereits sehr gut ausgerüstet. Beachtet man nun noch die fünf folgenden Hinweise, kann eigentlich nichts mehr schief gehen:
- Ein tailliertes Hemd sollte beim Anprobieren besonders kritisch überprüft werden. Knopfleisten, die zwischen den Knöpfen aufgrund mangelnder Weite auseinanderstehen, sind ein absolutes No-Go!
- Es hängt nicht nur von der Figur ab, ob man ein gerades oder tailliertes Hemd wählt, sondern auch von den Proportionen des Anzugs.
- Weitere No-Gos sind abgestoßene Hemdkrägen und Manschetten sowie abgetragene Hemden. Daher sollte man die Hemdenkanten beim Bügeln nicht mit der Spitze des Bügeleisens bearbeiten.
- Auch auf Reisen können Hemden vor unschönen Legekanten geschützt werden. Hierfür legt man sie einfach in Seidenpapier zusammen und bringt sie so im Koffer unter. Alternativ werden sie direkt auf dem Bügel transportiert.
- Wer ein Unterhemd kauft, sollte es gemeinsam mit dem Oberhemd anprobieren. Nur so kann man sicherstellen, dass sich die Halsausschnitt- und Armkanten nicht unter dem Oberhemd abzeichnen.
Mit diesen Tipps steht einem erfolgreichen Hemdenkauf nichts mehr im Wege!
Artikelbild: © Olesya Feketa / Shutterstock
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