Endlich Ohrringe: Das Stechen oder Schießen ist überstanden und nun möchte so manche Frau mit den schönsten Kreolen, Steckern und Co auffallen – wenn das Ohrloch nicht rot, heiß und eitrig wäre. Das Ohrloch hat sich entzündet. Diese unschöne, unangenehme und schmerzhafte Erkrankung kann zum einen kurz nach dem Ohrpiercing auftreten, aber zum anderen auch bei älteren Ohrlöchern der Fall sein. Die Ursachen sind hierbei unterschiedlich: falsche Desinfektion und Pflege, leichte Verletzungen oder sogar eine allergische Reaktion auf verschiedene Materialien. Leichte Entzündungen können mit Hausmitteln in den Griff bekommen werden, schwerere Erkrankungen gehören in die Hände eines Arztes. Aber auch Vorbeugen ist wichtig.
Vorbeugen ist besser als Nachsorge
Das sagt zumindest ein Sprichwort. Doch in den meisten Fällen ist da auch ein Fünkchen Wahrheit dabei. Wer sich Ohrlöcher machen lassen hat, kann einer Entzündung mit einfachen Tricks vorbeugen. Die meisten Anbieter liefern als ersten Schmuck die weniger schmuckvollen Gesundheitsstecker. Sie sehen nicht allzu glamourös aus, sind aber wichtig. Gesundheitsstecker sind medizinische Stecker, die dafür sorgen, dass sich die neue Wunde im Ohrläppchen langsam verschließt. Denn nichts anderes ist das Ohrloch zu Anfang – eine Wunde, die ausheilen muss. Daher sollten die Gesundheitsstecker auch so lange getragen werden, wie empfohlen wird. Meist sind das vier bis sechs Wochen. Regelmäßiges Drehen hilft ebenfalls, dass der Stecker nicht in der Wunde festwächst.
Ist die Zeit vergangen, können die schmucklosen Gesundheitsstecker gegen glitzernde und glänzende Verwandte ausgetauscht werden. Aber auch beim Wechsel gibt es die Gefahr einer Entzündung – die Ungeduld, endlich tollen Ohrschmuck zu tragen, reißt die Wunde nicht selten wieder auf. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, der Stecker sollte langsam und geduldig entfernt werden! Nach dem Entfernen sollte das Loch desinfiziert werden, ebenso der neue Ohrschmuck, der nun das Läppchen zieren soll.
Mutti weiß Rat – die besten Hausmittel für entzündete Ohrlöcher:
Ist es trotz aller Vorsicht dennoch passiert, dass sich das Ohrloch entzündet hat, helfen bei leichten Fällen einige Hausmittel. Ganz oben auf der Liste steht dabei Kamille. Entweder man kocht sich aus Kamillentee einen Sud oder kauft eine Tinktur. Damit sollte das Ohrloch mehrmals täglich betupft werden. Auch Teebaumöl kann die Heilung unterstützen. Wer auf Nummer sicher gehen will, dass weder Haarspray, Schminke & Co noch anderer Schmutz in die Wunde gelangen, kann ein Pflaster in Kamille oder Teebaumöl tränken und über die Löcher kleben. Lavendelöl wirkt ebenfalls gegen die Entzündung, ist zugleich schmerzlindernd und tötet Bakterien ab. Zudem beruhigt Lavendel die Haut. Vermischt mit Olivenöl, das ebenfalls entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, kann Lavendel mehrfach täglich auf die Wunde gestrichen werden. Eine Wundsalbe kann die Heilung ebenfalls beschleunigen, wenn sie zweimal täglich aufgetragen wird. In der Apotheke gibt es zudem ein Ohrloch-Antiseptikum, das die Wunde desinfiziert. Aber auch reiner Alkohol kann dazu genutzt werden.
Achtung: Ohrringe entfernen. Ist die Wunde entzündet, sollte bis zur Heilung kein Schmuck getragen werden. Das reizt das Loch zusätzlich und die Entzündung kann in manchen Fällen nicht abklingen. Einzige Ausnahme: die medizinischen Ohrstecker. Gemeinsam mit Desinfektionsmittel können sie bei der Ausheilung wiederum helfen.
Wenn Hausmittel nicht helfen: Der Weg zum Arzt
Helfen tupfen, cremen und kleben kaum und die Entzündung bessert sich nicht wirklich, kann eine Allergie dahinter stecken. Weit verbreitet ist die Nickel-Allergie – Betroffene sollten sich darauf testen lassen. Ist der Befunde positiv, kann kein Modeschmuck getragen werden, sondern nur noch hochwertige Ohrringe aus Gold und Silber das Ohr zieren. Alles andere ruft wieder eine Entzündung hervor.
Wird die Erkrankung von Fieber oder starken Schmerzen begleitet, können Hausmittel nicht mehr ausreichen. Dann sollte das Ohrläppchen unbedingt in die Hand eines Arztes gegeben werden. Dieser kann mit seinem medizinischen Fachwissen die Ursache am besten feststellen und eine passende Behandlung anordnen. Der Weg zum Arzt lohnt sich: Wer will schon mit roten Ohren auffallen, wenn doch silberne, goldene und glänzende Ohrringe dafür vorgesehen waren? Der Ohrschmuck soll schön aussehen und nicht schmerzen!
Artikelbild: © Alexeysun / Shutterstock
Schreibe einen Kommentar