Es ist immer das Gleiche: Die fetten Tage sind vorbei und am Anfang des neuen Jahres machen die frisch gefassten Fitnessvorsätze Druck im täglichen Zeitplan. Wenn die Temperaturen vor der Tür im Minusbereich zu finden sind, kann sich so mancher nicht mehr zum Sport an der frischen Luft überwinden. Und das Abonnement im Fitnessstudio lag doch im vergangenen Jahr bereits im März brach. Zur teuren Variante gibt es jedoch auch eine Alternative: Sport zu Hause. Schon für wenig Geld gibt es sehr gute Fitnessgeräte, die in die eigenen vier Wände passen. Der Weg ins Studio ist damit Vergangenheit und die Dusche danach gleich um die Ecke.
Ob Laufband, Crosstrainer oder Kraftbank, so mache Anschaffung kann sich lohnen. Für den kleinen Geldbeutel gibt es Geheimtipps wie Springseil, Fitnessbänder und Co. Nur eins kann sich der Heimsportler nicht kaufen: Motivation!
Fit mit dem Crosstrainer
Der Renner unter den Fitnessgeräten ist der Crosstrainer. Sein Marktanteil liegt bei 70 Prozent. Das ist kein Wunder, denn mit diesem Fitnessgerät können mehr Muskelgruppen trainiert werden als bei manch anderen Geräten. Statt auf der Stelle zu laufen, wird hier eine Bewegung ähnlich dem Skilanglauf ausgeübt und somit der gesamte Körper eingesetzt. Mit dem Crosstrainer können daher auch Oberkörper, Schulter und Arme zusätzlich zu den Beinen in Form gebracht werden. Auch die Gesäßmuskeln werden hier beansprucht.
Im Allgemeinen eignet sich der Crosstrainer eher für ein Ausdauertraining als gezielter Muskelaufbau. Hinzu kommt, dass auch Balance, Gleichgewichtssinn und Koordination geschult werden. Gegenüber dem herkömmlichen Joggen ist das Training auf einem Crosstrainer schonender für die Gelenke. Somit ist dieses Fitnessgerät auch für Menschen mit Übergewicht sehr gut geeignet. Innerhalb einer Stunde Training mit dem Crosstrainer können so zwischen 480 und 720 (je nach Körpergröße und Gewicht) verbrannt werden. Die meisten Sportler empfinden beim Training mit dem Crosstrainer das beste Verhältnis von Anstrengung zu Energieverbrauch.
Wer sich einen Crosstrainer zulegen möchte, sollte jedoch nicht bei jedem billigen Angebot zugreifen. Denn das Gerät für zu Hause sollte auch stabil und leistungsfähig sein, damit das Training darauf auch Spaß macht. So sollte vor allem vor dem Kauf der Aufbau des Gerätes genauer betrachtet werden. Ist dieser für den Laien zu kompliziert, sollten lieber die Finger davon gelassen werden. Ebenso ist der Rundlauf eines Crosstrainers wichtig. Nicht alle Geräte sind für alle Gewichtsklassen zugelassen und eine zu starke Geräuschentwicklung kann auch jeden Nachbarn vor die Tür treiben. Ebenso sollte ein guter Crosstrainer mit verschiedenen Widerstandsstufen, einem Computer und einem Display ausgestattet sein.
Verschiedene Tests (unter anderem von Stiftung Warentest) geben Aufschluss über das Preis-Leistungs-Verhältnis auf dem Markt erhältlicher Modelle. Und ist das richtige Gerät für das heimische Training gefunden, bietet der Crosstrainer noch einen unschlagbaren Vorteil: Wissenschaftler empfehlen schwangeren Frauen eben genau dieses Training, um das Kind nicht zu gefährden.
Der Klassiker: Das Laufband
Für viele ist es das Fitnessgerät erster Wahl: das klassische Laufband. Schon ab 100 Euro können Modelle für das eigene Fitnessstudio erstanden werden. Und dann kann der Sportler unabhängig von Wetter und zu jeder Zeit in den eigenen vier Wänden joggen. Denn das Laufen ist bei den meisten immer noch die beliebteste Art, sich fit zu halten. Dabei können innerhalb von einer Stunde 400 bis 700 Kalorien verbrannt werden. Vor allem die Muskeln in den Beinen werden trainiert. Jedoch ist eine Einheit auf dem Laufband eher ein Ausdauertraining statt einer Muskelaufbaueinheit. Auch beim Kauf eines Laufbandes sollte sich der Sportler vorher genau informieren. Hier sind Kriterien wie Größe, Lautstärke, Leistung und Gewichtsbelastung zu beachten.
Die vorgeschriebene Mindestfläche für ein Laufband liegt bei 32 Zentimeter Breite und einem Meter Länge. Das kann für manche Sportler zu wenig Platz sein, schnell ist hier der Fuß einmal danebengesetzt. Experten raten zu einer Breite von 60 Zentimetern und einer Laufbandlänge von 1,5 Metern. Ebenso sollte das Laufband leistungsstark sein und der Motor bei hohen Geschwindigkeiten unter einem schweren Sportler nicht ins Stottern kommen. Das Laufband muss in allen Fällen flüssig durchlaufen. Zu laute Geräte eignen sich ebenfalls wenig für das heimische Training. Denn im schlechtesten Fall wird jeder Schritt auf dem Gerät auch in benachbarten Wohnungen zu hören sein. Wer sich bei der Wahl des richtigen Modells unsicher ist, sollte eine Beratung im Handel in Anspruch nehmen.
Mit dem Rudergerät zu einem gesunden Rücken
„Isch habe Rücken“ hätte Horst Schlemmer wohl nicht gesagt, hätte er den heimlichen Favoriten unter den Fitnessgeräten für zu Hause gekannt. Denn mit einem Rudergerät kann vor allem der Rücken gestärkt werden und damit der Volkskrankheit Rückenschmerzen vorgebeugt werden. Mit dem Training auf diesem Gerät können rund 700 Kalorien in einer Stunde verbrannt werden. Der besondere Vorteil: Hier werden fließende Bewegungen absolviert. Damit ist das Rudergerät für Sportler in jedem Alter geeignet. Das Training kräftig die Muskulatur im Rücken, wie auch im gesamten Rumpf inklusive der Tiefenmuskeln. Das wiederum sorgt für eine stabilisierte Wirbelsäule. Ebenso werden Herz-Kreislauf-System und Ausdauer gestärkt.
Wer sich solch ein Gerät zulegen möchte, muss jedoch zwischen zwei verschiedenen Arten wählen. Bei einigen Modellen lassen sich die Ruderarme unabhängig voneinander bedienen, bei anderen gibt es nur einen Griff mit einem Seilzug für beide Arme. Für Anfänger ist das Letztere eher geeignet, da hier eine geringere Gefahr von Trainingsfehlern besteht. Ein weiteres Kriterium ist das Bremssystem eines Rudergerätes. Nur wenn dieses leistungsstark ist, bleibt die Trainingsbewegung fließend. Hier sind Magnet- oder Wirbelstrom-Bremsen zu empfehlen. Auch der Gleitsitz des Rudergerätes sollte sich fließend bewegen und bequem sein.
Viele günstige Rudergeräte haben meist eine maximale Belastungsgrenze von 100 Kilo. Schwere Menschen müssen hierauf achten. Des Weiteren ist ein gutes Rudergerät durch einen leisen Betrieb, einem Computer mit mehreren Programmen und einem leserlichen Display gekennzeichnet. Letzteres sollte neigbar sein, damit der Sportler immer einen guten Blick hat.
Das Fahrrad für jede Gelegenheit: Fitnessbikes
So mancher Sportler ist dem Rad verfallen. Doch gerade in den kalten und nassen Monaten macht das Ausdauertraining auf dem Fahrrad weniger Spaß. Dann ist Indoor Cycling eine gute Alternative. Fitnessbikes sind auch für das heimische Studio im Handel erhältlich. Rund 400 bis 600 Kalorien verbrennt der Sportler darauf während einer Stunde Training. Wer Probleme mit den Gelenken hat, kann hier auf eine besondere Alternative zurückgreifen – auf den Liegefahrradergometer. Hier wird die Trittbewegung nach vorne getätigt, statt senkrecht zum Boden. Das schont Gelenke und das Knie und sorgt für eine stabilere Rückenposition.
Dieses Modell ist daher auch für Schwangere und stark übergewichtige Menschen geeignet. Ein gutes Fitnessbike zeichnet sich vor allem durch einen stabilen Rahmen, ausreichend Trainingsschwungmasse, verstellbaren Lenker und Sattel und einem Trainingscomputer aus. Auch hier sollte nicht das am falschen Ende gespart werden und der Trainingsfreude zuliebe, tiefer in den Geldbeutel gegriffen werden.
Für den Muskelaufbau: Die Hantelbank
Nicht jeder Sportler gibt sich mit einem Ausdauertraining zufrieden. So mancher möchte sich eher dem Muskelaufbau widmen. Hier bietet sich die Anschaffung einer Hantelbank an. Bei diesem Fitnessgerät richtet sich der Preis nach den Ausstattungselementen: je mehr unterschiedliche Elemente, desto teurer wird die Hantelbank.
Hier sollte der Sportler im Vorfeld genau überprüfen, welche Elemente er für sein geplantes Training benötigt: Ist eine verstellbare Rückenlehne notwendig, um mehr Übungsvarianten zu haben? Braucht es eine Fußstütze oder soll die Hantelbank für spätere Anschaffungen erweiterbar sein? Letzteres bietet sich vor allem für unschlüssige Sportler an. Auch der vorhandene Platz in den eigenen vier Wänden ist hier ein Ausschlusskriterium. Wer nicht viel davon hat, sollte möglichst keine Hantelbank mit einer Auflage zum Bankdrücken wählen, denn diese benötigt viel Platz.
Schlingentrainer, Fitnessbänder und andere Kleingeräte
Nicht immer können Fitnessjünger sich ein großes Heimtrainergerät zulegen. Dennoch muss nicht auf den Sport zu Hause verzichtet werden. Manche Sportarten und Übungen können auch mit kleinen Geräten ausgeübt werden. Der Schlingentrainer beispielsweise ist seit drei Jahren ein regelrechter Trend für das Training daheim. Damit kann ein intensives Core-Training absolviert werden, das Muskeln und Kraft aufbaut. Zudem ist das Gerät klein, handlich und kann leicht auch auf Reisen mitgenommen werden.
Eine weitere Alternative sind Fitnessbänder. Damit werden gelenkschonend Muskeln aufgebaut. Sie gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Reckstangen, Liegestützgriffe oder Bauchmuskeltrainer können ebenfalls hervorragend in den eigenen vier Wänden zum Einsatz kommen. Und wer minimal investieren will, kann eine Yogamatte oder eine Fitness-DVD für Übungen ohne Trainingsgeräte in Erwägung ziehen. Ein Geheimtipp ist das Springseil. Das Spielzeug aus Kindertagen kann richtig genutzt zum wahren Fitnessgaranten werden. Die Boxer haben es bereits erfolgreich vorgemacht.
Artikelbild: © wavebreakmedia / Shutterstock
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