Am 18. September 2014 fand das erste Referendum zur Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien statt. 55,4 Prozent der Wähler stimmten gegen die Unabhängigkeit von Großbritannien.
Mit einer Wahlbeteiligung von über 85 Prozent gab ein Großteil des Volkes seine Meinung kund. Für die Nationalisten ist dies Grund genug, daran zu erinnern, dass das britische Parlament mehr Autonomierechte versprach. Insgesamt wurden 10.285.000 Menschen ab 16 Jahren zur Wahl erwartet. Die Ergebnisse der insgesamt 32 Wahlkreise trudelten ab zwei Uhr morgens ein. Die historische Nacht wurde von Anfang an von dem Nein-Lager angeführt. In der Zwischenzeit holte das Ja-Lager auf. Nachdem das Nein-Lager mit 56 Prozent davon zog, stimmte Schottlands größte Stadt, Glasgow, überwiegend mit Ja (53 Prozent). Dennoch reichte es nicht für eine Wende des Ergebnisses.
Auch wenn sich der Großteil Schottlands gegen die Unabhängigkeit ausgesprochen hat, scheinen die Separatisten dennoch gewonnen zu haben. Sie sind sich sicher, dass sich Großbritannien verändern wird. Bis zum Wahltag am 18. September herrschte in Brüssel und Washington angespannte Stimmung. Eine Unabhängigkeitserklärung könnte Experten zufolge viele weitere Referenda, insbesondere in Europa, bedeuten haben können.
Am Freitagmorgen kündigte Premierminister David Cameron an, konstitutionelle Maßnahmen zu ergreifen. Bis Januar 2015 soll ein Plan vorliegen, welche Kompetenzen Schottland selbst handhaben wird. Schottland soll damit mehr Autonomie erhalten. Das Land wünscht sich insbesondere das Recht, einen größeren Teil der Steuereinnahmen zu behalten und selbst zu verteilen.
Eines ist sicher: Die politische Debatte hat Schottland nicht nur im Munde aller Menschen gebracht, sondern auch die Menschen zur Wahl getrieben: Die Wahlbeteiligung von 85 Prozent brach alle Rekorde.
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