Der Senat hat heute ein umstrittenes Gesetz verabschiedet, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) zur Kostenübernahme zwingt. Noch in diesem Jahr könnte die DFL die erste Rechnung erhalten. Die Repräsentanten des deutschen Fußballs sind von der Entscheidung alles andere als entzückt.
Im März dieses Jahres mussten etliche Polizeibeamte für das Nordderby antreten. Mit einer menschlichen Mauer versuchten Polizeibeamte vor dem Bremer Weserstadion, dass Fans beider Mannschaften zusammentreffen. Solche Szenen waren für den Senat Anlass genug, das Gesetz zur Kostenübernahme für solche Maßnahmen zu verabschieden. Die Deutsche Fußball Liga wird ab sofort für die zuvor beschriebenen Mehrkosten durch Polizeieinsätze für Risikospiele zur Kasse gebeten.
Bremens Innensenator Ulrich Mäurer kommentiert die Verabschiedung des Gesetzes wie folgt: »Wir haben uns bewusst für diese Lösung entschieden und werden sie auch konsequent zum Abschluss bringen.« Schätzungen zufolge kosten die Polizeieinsätze etwa 250.000 Euro pro Spiel. »Diese Kosten sollen nicht der Allgemeinheit in Rechnung gestellt werden, sondern der DFL«, so Mäurer.
Auf die DFL kommt am 13. Dezember die erste Rechnung zu. An jenem Tag spielt Werder Bremen gegen Hannover 96. Weitere Risikopartien sollen im kommenden Jahr stattfinden: Einmal gegen den Hamburger SV im April sowie gegen Eintracht Frankfurt im Mai.
Die DFL möchte gegen die jüngste Entscheidung juristisch vorgehen. Liga-Präsident Reinhard Rauball macht klar, Gebührenbescheide an den Fußballklub weiterleiten zu wollen: »Das Bremer Gesetz löst nicht die Probleme, sondern soll nur die Haushaltslöcher stopfen«, so Rauball.
Klaus Filbry, der Vorsitzende der Werder-Geschäftsführung, ist davon überzeugt, dass der SV Werder durch das Urteil finanziellen Schaden nehmen wird: »Für den zu erwartenden jahrelangen Rechtsstreit muss die DFL Risikorückstellungen tätigen und wird diese Summen nicht an Werder auszahlen. Den Verein könnte das drei bis vier Millionen Euro kosten.«
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