Das Erkältungsbad ist ein klassisches Hausmittel. Damit es seine wohltuende Wirkung entfalten kann, muss man es auch richtig anwenden. Passende Tipps und eine Anleitung gibt es hier.
Kalte Füße, Schüttelfrost, eine kribbelnde Nase und ein kratzender Rachen – so kündigt sich die Erkältung an. Bei den ersten Anzeichen ist ein Erkältungsbad bereits sinnvoll. Ein Erkältungsbad ist nicht, wie der Name vermuten lässt, für erkältete Menschen geeignet, sondern eine Präventionsmaßnahme, damit es gar nicht erst zur Erkrankung kommt. Wer bereits unter Husten, Fieber und Schnupfen leidet, der sollte kein Erkältungsbad nehmen. Dieses würde den Körper noch mehr belasten und ihm letztendlich mehr schaden als nutzen.
Die Geschichte des Erkältungsbades
Die Methode, eine sich ankündigende Erkältung mit einem heißen Bad zu prävenieren oder zu lindern, ist keine Erfindung der Neuzeit. Das Erkältungsbad konnte sich bereits seit Jahrhunderten bewähren. Im Gegensatz zu heute gab es jedoch keine Fertigprodukte, die man in der heimischen Badewanne verwendet. Stattdessen wurde das Erkältungsbad in einer Kurklinik oder im Badehaus durchgeführt. Neben dem klassischen Vollbad gab es früher viele Abwandlungen des heute bekannten Erkältungsbades: Sitz- und Teilbäder sowie Dampfbäder, die lediglich auf dem Gesicht angewendet wurden.
Die Effekte des Erkältungsbades
Grundsätzlich hat ein warmes Bad unterschiedliche Effekte auf den menschlichen Körper: Die Wärme sorgt für eine bessere Durchblutung in den Muskeln und der Haut. Im selben Zeitraum wird die glatte Muskulatur entspannt. Gliederschmerzen, die bei einem grippalen Infekt häufig auftreten, lassen nach. Die Wärme kann aber auch die Körpertemperatur leicht anheben, wodurch man seinen Körper in ein kleines künstliches Fieber steckt. Dieser Effekt kann dazu führen, dass man sich nach einem Bad besser fühlt.
Temperatur und Dauer des Erkältungsbades
Die Hersteller von Erkältungsbädern geben auf ihren Produkten eine Badetemperatur zwischen 32 und 38 Grad Celsius an. Wer kein Thermometer zur Bestimmung der Wassertemperatur besitzt, muss die Temperatur nach seinem Empfinden bestimmen. Das Bad sollte so heiß sein, wie man selbst noch als angenehm empfindet. Lauwarm sollte das Badewasser keinesfalls sein, dann kann es schließlich nicht den gewünschten Effekt erfüllen. Wer grundsätzlich kein Fan von heißem Wasser ist, kann mit einer niedrigeren Temperatur beginnen und heißes Wasser nachfüllen.
Das Erkältungsbad sollte zwischen zehn und 20 Minuten dauern, damit es seine Wirkung entfalten kann. Wer das Gefühl hat, das Bad wird ihm zu anstrengend, sollte früher aufhören. Wichtig ist es, sich nach dem Bad gut einzuhüllen und auszuruhen. Durch die Wasserwärme werden die Gefäße weit gestellt. Dadurch sinkt der Blutdruck und der Kreislauf kann unter Umständen schwächeln. Nach dem Bad muss man sich gut austrocknen, einpacken und im Bett oder auf der Couch warmhalten. Die Ruhepause sollte ein bis zwei Stunden betragen, nur so kann sich der Körper erholen.
3 Badezusätze für ein wohltuendes Erkältungsbad
Heute gibt es zahlreiche Zusätze für ein Erkältungsbad. Sie werden in Apotheken, Drogerien, Supermärkten und Drogerien angeboten. Welcher Badezusatz infrage kommt, hängt von den Symptomen und dem eigenen Geschmack ab:
- Eukalyptus: Die aus Australien stammende Pflanze ist heute in der ganzen Welt erhältlich. Der Geruch von Eukalyptus beschreiben wir als angenehm und frisch, aber auch scharf und stechend. Dank seiner positiven Eigenschaften ist Eukalyptus ein beliebter Zusatzstoff in vielen Erkältungsbädern. Der Zusatzstoff befreit die Atemwege und löst hartnäckige Verschleimungen.
- Nadelbäume: Die ätherischen Öle von Nadelbäumen sind ebenfalls ein klassischer Bestandteil vieler Erkältungsbäder. Es wird eine mit der Eukalyptuspflanze vergleichbare Wirkung erzielt: Das harzige Aroma unterstützt die Schleimlösung und befreit die Atemwege.
- Minze: Ein Badezusatz aus Pfefferminze oder Minze wirkt anregend und frisch. Minze wird antibakteriell und unterstützt die Abwehrkräfte des geschwächten Körpers.
Erkältungsbad für Babys und Kleinkinder
Das klassische Erkältungsbad ist ein Produkt für Erwachsene, die nicht unter Herzbeschwerden und andere Probleme leiden. Dieses Erkältungsbad ist aber auch nicht für Kleinkinder und Babys geeignet, die sich noch im Wachstum befinden und auf die Inhaltsstoffe allergisch reagieren können. Für sie gibt es spezielle Erkältungsbäder, die an ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Grundsätzlich sollte man aber das Baby oder Kleinkind von einem Arzt untersuchen lassen, bevor man ein Erkältungsbad anwendet. Viele Kinder und Babys vertragen die ätherischen Öle, die in den Erkältungsbädern verwendet werden, nicht.
Artikelbild: © cameilia / Shutterstock
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