Kleopatra wusste bereits, dass Milch schön macht, schließlich tauchte sie regelmäßig in einem Milchbad ab. Doch das in Milch enthaltene Fett kann den Körper belasten, besser ist deshalb Molke.
Was genau ist Molke?
Molke ist ein wundersames Abfallprodukt, welches bereits im Altertum als das Elixier der Schönheit galt. Römer und Griechen, allen voran die Frauen, nutzten Molke als Helfer für ihre unsterbliche Schönheit. Mit einem regelmäßigen Molkebad hielten sie ihre Haut seidig und zart. Molke wurde aber auch bei Erkrankungen eingesetzt. Der berühmte Arzt Hippokrates heilte Leberleiden und Gicht. Auch bei Nierenerkrankungen und Rheuma soll die wässrige Flüssigkeit Wunder vollbringen. Das Erfolgsrezept des Abfallprodukts liegt in seinem geringen Fettanteil von nur 0,2 Prozent und dem fehlenden Cholesterin. Dies wirkt sich wundersam auf der Haut aus. Molke ist entzündungshemmend, rückfettend und bekämpft Unreinheiten.
Lange Zeit war es ruhig rund um die Flüssigkeit, bis sie im 19. Jahrhundert ihr Comeback feierte. Zahlreiche Kuranstalten entdeckten Molke für sich und boten Molkekuren an, nutzen die Flüssigkeit aber auch für medizinische Therapieverfahren. Frischmolke wurde zudem als Kur bei Verstopfung, Magenerkrankungen, Übergewicht, Gallenbeschwerden sowie Hauterkrankungen verordnet. Heute ist Molke unter anderem ein Zusatz in Erfrischungsgetränken, wird zur Zubereitung von Molkenkäse verwendet und dient weiterhin als Zusatz für das Molkebad.
Molkebad für zu Hause
Ein Molkebad ist aus medizinischer und kosmetischer Sicht sinnvoll. Wer unter einer juckenden, entzündeten oder trockenen Haut leidet, kann genauso in Molke baden wie Menschen, die unter Hauterkrankungen wie Schuppenflechte, Neurodermitis und Ekzemen leiden.
Gesunde Menschen können ohne Bedenken ein Molkebad genießen. Sie sollten allerdings die Wassertemperatur nicht zu hoch wählen. Das Wasser sollte zunächst angenehm temperiert sein, dann kann man die Molke hinzugeben. Für eine volle Badewanne reicht drei Liter Molke beziehungsweise sieben Esslöffel Molkepulver. Ein Molkebad besteht ausschließlich aus Wasser und der Molke beziehungsweise dem Pulver, weitere Zusätze benötigt man nicht. Die Badedauer beträgt maximal 20 Minuten. Nach dem Bad die Haut leicht abtrocknen, damit der Molkefilm auf der Haut verbleibt und in die Haut einziehen kann.
Molkebad als Wellness-Anwendung
Molkebäder werden von immer mehr Hotels und Kurorten angeboten. Wer sich nicht nur zu Hause in einem Molkebad entspannen, sondern das Bad mit weiteren Wellness-Angeboten kombinieren möchte, findet in ganz Deutschland passende Kurorte. Hier kann man nicht nur ein Molkebad genießen, sondern gleich auch schmackhafte Molkedrinks genießen. Besonders entspannend ist das Angebot einiger Wellnessfarmen: das Molke-Sprudelbad. Hier wird die Haut nicht nur mit Molke verwöhnt, die Unterwassermassage fördert zur selben Zeit die Durchblutung des Bindegewebes.
Molkepulver als Alternative für Molke
Molkepulver eignet sich als Badezusatz für das Molkebad. Das Pulver nutzen aber auch diejenigen, die pure Trinkmolke nicht mögen. Zwar ist Molke in zahlreichen Kühlregalen zu finden, die Flüssigkeit ist allerdings nicht sehr appetitlich anzuschauen und riecht darüber hinaus leicht säuerlich. Molkepulver ist somit eine bekömmlichere Alternative zur klassischen Molke. Das Molkepulver kann man sowohl einem Bad zugeben als auch mit Joghurt sowie Obst- und Gemüsesäften vermischen. Vermischt mit Wasser ergibt Molkepulver eine beruhigende Gesichtsmaske, die der Haut Feuchtigkeit spendet.
Molkebad statt Creme für trockene Hände
Trockene Hände ist ein Problem, das viele Menschen in Deutschland zu schaffen macht. Für die Pflege trockener Hände nutzen die meisten Menschen herkömmliche Handcreme. Kurzfristig sorgt das ständige Cremen tatsächlich für Abhilfe. Doch diese Pflegemethode ist keine dauerhafte Lösung. Wer trockene Hände langfristig bekämpfen möchte, der kann ihnen mit einem Molkebad zu mehr Feuchtigkeit verhelfen. Das Molkebad reinigt, belebt und schützt die empfindliche Haut der Hände dauerhaft.
Molkebad als Hausmittel gegen Sonnenbrand
Ein Sonnenbrand ist alles andere als harmlos. Zumindest der stechende Schmerz lässt sich mit einem simplen Hausmittel lindern. Grundsätzlich ist ein typischer Sonnenbrand eine Verbrennung ersten oder zweiten Grades. Folglich handelt es sich lediglich um eine Erkrankung. Die menschliche Haut ist bei einem Sonnenbrand hohem Stress und einer großen Belastung ausgesetzt. Deshalb ist es wichtig, diese möglichst schnell zu entspannen. Molkebäder liefern genau das – Entspannung. Das Molkebad hilft grundsätzlich bei jeder Hauterkrankung – dazu gehört auch der Sonnenbrand. Das Bad mit Molke erhöht den Selbstschutz der Haut und steigert ihre Widerstandsfähigkeit gegen UV-Strahlen.
Artikelbild: © marekuliasz / Shutterstock
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