Von Zeit zu Zeit muss man seinem Körper etwas Gutes gönnen. Mit einem Solebad steigert man sein Wohlbefinden, stärkt den Kreislauf und hilft seinem Immunsystem, sich besser gegen Eindringlinge zu wehren.
Unter Solebad versteht man das Baden in mit Salz angereichertem Wasser. Der Salzgehalt liegt bei etwa sechs Prozent. Bei dem verwendeten Salz handelt es sich um hochwertige Meersalze, für ein Bad zu Hause erfüllt auch Kochsalz seinen Zweck. Der Vorteil des Solebades liegt in seiner Desensibilisierung gegen Allergien. Gleichzeitig regt es den Blutkreislauf und fördert damit die Durchblutung.
Ärzte empfehlen ein Solebad, um Hauterkrankungen zu heilen aber auch bei Konzentrationsschwäche, Verdauungsbeschwerden, Rheuma sowie Schlaf- und Stoffwechselstörungen. Auch wenn es keine nennenswerten Studien zur Heilwirkung des Solebades gibt, ist bewiesen, dass es zu einer erhöhten Schweißabgabe führt. Dadurch gibt der Körper Schadstoffe über die Haut ab, was die Gesundheit fördert.
Die Geschichte des Solebades
Die Kelten waren die ersten Menschen, die Salz aus Natursole gewannen. Bereits einige Jahrhunderte vor Christus fingen sie salzhaltiges Wasser in Wannen auf und ließen es in Tonkrügen auf einer Feuerstelle eindampfen. Der nächste bedeutende Schritt in der Salzgewinnung musste bis im Mittelalter warten. Zu jener Zeit begannen Menschen, Sole aus Bergen zu gewinnen. Dazu mussten die Menschen Hohlräume im bergischen Salzgestein schaffen und Wasser einleiten, um das Salz aus dem Fels lösen zu können. Nachdem das Salz tagelang gesiebt wurde, musste es in Pfannen erhitzt werden, bis Salzbrei übrig blieb. Dieser wurde im Anschluss getrocknet. Erst Jahre später erkannte man, dass das Salz eine besondere Wirkung besitzt.
Knappschaftsarzt Dr. Tolberg erkannte vor mehr als 200 Jahren, im Jahr 1802, die Heilwirkung der Elmener Sole. In Bad Salzelmen legte er den Grundstein für Deutschlands erstes Solebad. Die Geschichte des Kurortes ist allerdings viel älter und reicht bis in das Mittelalter. Zu jener Zeit entstanden Siedehäuser und Salzbrunnen aufgrund der zahlreichen Solequellen. Die Region förderte so viel Salz, dass sie es nach Schlesien, Sachsen und Böhmen transportierte. Das weiße Gold sorgte für Reichtum, welcher mit beeindruckenden Bauten wie der Gertraudenfriedhof, die Pfännerkirche St. Johannis oder die Bürgerhäuser auch heute noch zu sehen ist.
Anwendung
Das Solebecken ist ein Angebot zahlreicher Kurbäder, Wellness-Hotels und Freizeitbädern. Die Konzentration der Natursole liegt bei drei bis sechs Prozent. Doch auch in der heimischen Badewanne kann man ein Solebad relativ simpel genießen. Für ein Vollbad benötigt man ein Kilogramm Natursalz oder vier Liter Natursole. Weiterhin gibt es folgende Tipps für ein Solebad:
- Salzkonzentration von drei bis sechs Prozent
- Badetemperatur beträgt etwa 37 Grad Celsius
- Badezeit sollte 20 Minuten nicht überschreiten
- nach dem Baden die Haut trocken tupfen, nicht abduschen
- eine halbe Stunde im Bett ruhen
Das Solebad wirkt entspannend. Ähnlich wie im Toten Meer, wo die Salzkonzentration sehr hoch ist, kann man nahezu schwerelos im Wasser treiben. Im Vergleich zu den Meeren der Welt ist die Salzkonzentration im Solebad etwas höher. In den meisten Meeren beträgt sie etwa drei Prozent, mit Ausnahme des Toten Meers, wo sie etwa zehnmal höher ist.
Meer | Salanität in % |
---|---|
Atlantik | 3,5 |
Indischer Ozean | 3,5 |
Finnischer Meerbusen | 0,1 |
Kaspisches Meer | 1,3 |
Mittelmeer | 3,7 |
Nordsee | 3,5 |
Ostsee | 0,8 |
Pazifik | 3,4 |
Persischer Golf | 4 |
Rotes Meer | 4 |
Schwarzes Meer | 1,7 |
Tootes Meer | 27 |
Das Salz aus dem Toten Meer ist eine Anomalie, welches aufgrund seiner hohen Konzentration eine besonders heilende Wirkung haben soll. Doch eine solch hohe Salzkonzentration hat auch einen Nachteil: Wie der Name des Toten Meers vermuten lässt, überlebt in den Gewässern nichts, nicht einmal Mikroorganismen. Um im Wasser zu treiben, ist ohnehin nicht eine solch hohe Salzkonzentration nötig, sie muss nur bei mehr als zwei Prozent liegen.
Hinweise
Ein Solebad ist im Grunde sehr wohltuend, hilfreich bei Krankheiten und entspannend. Es gibt jedoch Szenarien, wann ein solches Bad nicht empfehlenswert ist, unter anderem bei akuten Entzündungen, Infektionen sowie Verletzungen. Selbes gilt für Herz-Kreislauferkrankungen und Störungen der Funktionen von Nieren und Leber. Es ist ratsam, sich mit dem Hausarzt über ein geplantes Solebad zu konsultieren.
Artikelbild: © matka_Wariatka / Shutterstock
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